Wie spricht ein Geist? Ali Smith treibt diese Frage in ihrem Roman Hotel World auf die Spitze.
Sarah stirbt auf mysteriöse und tragische Weise. Sie stürzt im Speiseaufzug eines Hotels ab. Niemand weiß, ob es ein Unfall oder Selbstmord war – auch ihr Geist nicht, der jetzt durch das Hotel spukt.
Ali Smiths Roman Hotel World (Penguin 2002; dt. Im Hotel, btb Verlag 2015) ist, was Sophia in unserer aktuellen Folge als “queere, Coming-out, Coming-of-age Geistergeschichte” beschreibt – und doch so viel mehr.
Es ist ein sprachliches Feuerwerk, dass fünf verschiedenen Frauencharakteren, die mit Sarahs Geschichte lose in Verbindung stehen, eine Stimme gibt. Jede von ihnen hat eine andere Sprache – allen voran, der Geist, der sich langsam von der Seite zu lösen scheint.
Wer gerne Horrorthriller liest, wird mit Ali Smith nicht glücklich. Wer aber Spaß an einer witzigen, skurrilen, intelligenten, sprachlich spannenden, modernen Geistergeschichte hat, wird bei „Hotel World“ fündig.
Ali Smith ist die zweite schottische Autorin, die wir im Podcast vorstellen. Schaut doch mal bei #8 Wie Adoption die Identität prägt – “Red Dust Road” von Jackie Kay vorbei, für eine weitere spannende Geschichte aus der Feder einer Frau* aus Schottland.
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