Zur Verleihung des Deutschen Buchpreises dürfen wir euch unser diesjähriges Patenbuch vorstellen: „Gittersee“ von Charlotte Gneuß. Die Geschichte eines jungen Mädchens, das in die Fänge eines Stasimannes gerät, hat ganz schön polarisiert und die Frage aufgeworfen: Wer darf über die DDR schreiben?

Dresden in den 1970er Jahren: Paul ist verschwunden. Es heißt, er soll Republikflucht begangen haben. Als seine Freundin muss die 16-jährige Karin doch davon gewusst haben? Sie wird von dem Stasimann Wickwalz verhört und zum Spitzeln angeleitet. Dabei muss sie sich gegen ihre eigenen Freunde und Familie wenden.

Die Veröffentlichung von Charlotte Gneuß Debütroman „Gittersee“, das auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 stand und kürzlich den ZDF-„aspekte“-Literaturpreis gewann, wurde von der Frage begleitet, wer über die DDR schreiben darf. Denn als Autorin, die nach der Wende im Westen geboren wurde, hat Charlotte Gneuß die DDR nicht selbst miterlebt.

Als unbedarfte Österreicherinnen waren wir von der heftigen Diskussion rund um unser Buchpreis-Patenbuch durchaus überrascht – und dürfen in unserer Folge als Außenstehende unseren Senf dazu abgeben. Wir fragen uns: Was bedeutet Kulturelle Aneignung in der Literatur? Wie gehen andere Autorinnen mit dieserm Vorwurf um? Und wie sehen wir die Debatte um „Gittersee“ aus feministischer Perspektive? Hört rein!

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Am 11.11.2023 um 11.30 Uhr dürfen wir über wiederentdeckte Autorinnen auf der Buch Wien sprechen. Bei einem Live-Podcast mit Herausgeberin und Buchhändlerin Magda Birkmann erzählen wir euch von Klassikerinnen der 1930er Jahre – frisch erschienen in der Reihe rororo-Entdeckungen von Rowohlt. Alle Infos unter: https://www.buchwien.at/programm/podcast-die-buch/

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Quellen:

Zeit Online, Wie war das im Osten? Stasi-Kind in der DDR, „Ich war Täter. Punkt.“ 8.10.2019

The Guardian, „Whose life is it anyway? Novelists have their say on cultural appropriation“, 1.10.2016.

Sandra Kegel, „Was habt ihr eigentlich vor 1989 gemacht?“, FAZ, 25.9.2023.

Sandra Kegel, „Die Akte Gneuß“, FAZ, 15.9.2023.