Jean Rhys schuf mit „Wide Sargasso Sea“ (1966) ein intensives Meisterwerk und einen Klassiker der postkolonialen Literatur, indem sie „Jane Eyre“ von Charlotte Bronte aus Perspektive der Kolonien betrachtete.

Als junges Mädchen las Jean Rhys den englischen Klassiker „Jane Eyre“ von Charlotte Bronte. Da sie selbst in der Karibik, den ehemaligen englischen Kolonien, aufgewachsen war, ärgerte sie sich über die Darstellung der Figur der Bertha in „Jane Eyre“.

Spoiler Alert! Sie stammte aus den West Indies, wurde für verrückt erklärt und am Dachboden eines englischen Landhauses eingesperrt. Ihre Geschichte blieb allerdings im Dunkeln.

In „Wide Sargasso Sea“ schreibt Jean Rhys die Geschichte von „Bertha“ neu – ihr Aufwachsen in der Karibik, ihre Ehe mit einem englischen Gentleman und ihr Weg auf jenen Dachboden, den wir aus „Jane Eyre“ kennen. Jean Rhys hat damit einen Roman geschaffen, der sowohl als feministische als auch postkoloniale Klassikerin gilt. Nebenbei ist „Wide Sargasso Sea“ ein faszinierendes, intensives Buch, das einen nicht mehr loslässt.

Außerdem hört ihr, wie Julia zu den Brontes steht und welch komplizierte Geschichte sie mit „Jane Eyre“ verbindet. Was haltet ihr von „Jane Eyre“? Schreibt uns an plaudern@diebuch.at!

Zum Weiterhören:

BBC 3, Sunday Feature: Literary Pursuits, „Jean Rhys: Wide Sargasso Sea“, 17.1.2016

YT, „The Voice of Jean Rhys“

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